Der bessere Energieträger? Forscher haben eine Brennstoffzelle entwickelt, die Strom direkt aus Ammoniak gewinnt – ohne vorherige externe Aufspaltung in Wasserstoff und Stickstoff. Stattdessen kombiniert das neue System beides in einer Anlage. Die Hochtemperatur-Brennstoffzelle mit integriertem Cracker erreicht für die Umwandlung von Ammoniak zu Strom einen Wirkungsgrad von 60 Prozent – genauso viel wie die Verstromung von Erdgas, wie das Team berichtet.
Wasserstoff gilt als der Energieträger der Zukunft. Denn das Gas kann direkt verbrannt werden und so Hitze erzeugen, aber auch in Brennstoffzellen Strom erzeugen. Gewinnt man den Wasserstoff durch Elektrolyse aus Wasser, kann dies zudem Stromüberschüsse aus Sonne und Wind ausgleichen helfen. Allerdings nimmt Wasserstoffgas viel Platz ein und lässt sich nur unter hohem Energieaufwand verflüssigen und damit verdichten. Speicherung und Transport sind daher aufwendig.
Eine mögliche Alternative ist die Nutzung von Ammoniak (NH3) als chemischem „Zwischenspeicher“ für den Wasserstoff. Denn dieses verflüssigt sich bereits bei minus 40 Grad und erfordert weniger Aufwand beim Transport. Das Problem: Um aus dem Ammoniak wieder nutzbaren Wasserstoff zurückzugewinnen, sind Temperaturen von mehr als 300 Grad und entsprechende Energie nötig.